Sanierung des historischen „Männerhauses“ in Bernburg erfolgreich abgeschlossen
Bernburg, Oktober 2025.
v.l.n.r. Frank Weigel - Techn. Leitung Kanzler von Pfau’sche Stiftung, Michael Winterfeld – Sachbearb. Stadtsanierung, Michael Zimmer – Architekt aus Köthen, Elke Krause – Amtsleiterin Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung, Holger Dittrich – Dezernent Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung, Daniela Schieke – Stiftungsdirektorin Kanzler von Pfau’sche Stiftung
Nach rund einem halben Jahr intensiver Arbeiten ist die Sanierung des sogenannten „Männerhauses“, einem Teil des Friederikestifts der Kanzler von Pfau’schen Stiftung in Bernburg in der Kustrenaer Straße, erfolgreich abgeschlossen. Die Fassade zur Johannisstraße erstrahlt nun wieder in neuem Glanz – unter Wahrung seines historischen Charakters.
Das markante Haus am südlichen Rand der Bernburger Bergstadt blickt auf eine lange Geschichte zurück. Errichtet in den Jahren 1851/1852 als erstes Krankenhaus der Stadt, löste es damals das nach der Reformation im Kloster der Talstadt eingerichtete Hospital ab. Auf Initiative von Herzogin Friederike wurde die Anlage 1897 erweitert und zum Alten- und Siechenheim umgebaut – ein Schritt, der dem gesamten Komplex den Namen Friederikestift einbrachte.
Als 1996 weite Teile des historischen Gebäudebestandes abgerissen wurden, entstand an gleicher Stelle der heutige Friederikestift mit 60 altengerechten Wohnungen, der im Oktober 1997 eröffnet wurde. Erhalten blieb unter anderem das „Männerhaus“, in dem sich heute der ambulante Pflegedienst der Kanzler von Pfau’schen Stiftung befindet.
Bereits 2020 begannen erste Gespräche zwischen der Stadt Bernburg, dem beauftragten Architekturbüro und dem Amt für Denkmalschutz im Salzlandkreis. In einer intensiven Planungsphase wurden Fragen der Finanzierung, die Beantragung von Städtebaufördermitteln sowie denkmalpflegerische Aspekte abgestimmt. Hinzugezogen wurden auch Bauforscher und Restauratoren, die unter anderem historische Putz- und Farbschichten untersuchten, um die originale Farbgestaltung weitgehend zu bewahren.
Im April 2025 starteten schließlich die Bauarbeiten – und konnten nun, im Oktober 2025, erfolgreich abgeschlossen werden. Die Sanierung umfasst sowohl die Erneuerung der Fassade als auch Maßnahmen zur baulichen Sicherung und zur langfristigen Erhaltung der historischen Substanz.
Vertreter der Stadt Bernburg, der Kanzler von Pfau’schen Stiftung sowie alle beteiligten Planer und Handwerker zeigten sich erfreut über das gelungene Ergebnis. „Mit der Sanierung des Männerhauses konnten wir ein weiteres Stück Bernburger Stadtgeschichte bewahren und zugleich die Nutzung des Gebäudes sichern“, betonte Stadtentwicklungsdezernent Holger Dittrich.
Das Bauvorhaben „Männerhaus“ wurde mit Städtebaufördermitteln aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert. Der Zuschuss erfolgte zu gleichen Teilen vom Bund, dem Land Sachsen-Anhalt und der Stadt Bernburg (Saale).
Das Männerhaus gehört zu den rund 2.000 Objekten im förderwürdigen Bereich der historischen Altstadt und der südlichen Stadterweiterung Bernburgs. Etwa 90 Prozent dieser Gebäude wurden bereits saniert – ein sichtbarer Beleg für das erfolgreiche Engagement der Stadt, die historische Bausubstanz zu erhalten und sie zugleich in die heutige Stadtstruktur einzubinden.

