Weltgebetstag im Stiftssaal gefeiert

Taiwan war das Projektland des Weltgebetstags, der traditionell am ersten Freitag im März gefeiert wird, 2023 also am 3. März. Die Bernburger Vorbereitungsgruppe hatte den Stiftssaal mit vielen Stühlen und einer bunten Mitte hergerichtet, zu der sich im Laufe des Abends neben Früchten und Reis Festplatten und Handys gesellten, die ein beeindruckendes Bild vermittelten, welche Güter Lebensgrundlagen der Taiwanesen sind. Als größter Produzent von Mikroprozessoren ist nicht zuletzt auch die deutsche Industrie von Taiwan abhängig, was sich besonders in der Unterbrechung der Lieferketten während der Corona-Pandemie zeigte.

Wie Gemeindepädagogin Susanne Heinecke und ihre Mitstreiterinnen aus der Martins-, Schlosskirchen-, Talstadt- und Katholischen Gemeinde am Freitagabend unter Beweis stellten, ist Taiwan ein kulturell reiches sowie ethnisch – im Verhältnis zu seiner Größe – bunt gemischtes Land. Die Insel hat eine Kolonialgeschichte, die bis ins 20. Jahrhundert hineinreicht, während der Konflikt zwischen China und Taiwan auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949 zurückgeht. Damals flohen die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang nach Taiwan. Es folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung wie auch die Errichtung einer Diktatur. Erst nach langen Kämpfen engagierter Aktivist*innen fanden im Jahr 1992 demokratische Wahlen statt.

Heute ist Taiwan ein demokratisch verfasstes Land. Besonders die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der Alltag in den Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten, dennoch spielen Traditionen eine wichtige Rolle.

Die Besucherinnen, darunter zahlreiche Ukrainerinnen, die zum Teil aktiv mitwirkten und für die einiges auf ukrainisch vorgetragen wurde, und einige Besucher im Gemeindehaus ließen sich gern für einen Abend in den Pazifik entführen, was nicht schwerfiel angesichts der Fülle an Bildern und Informationen über Land und Leute. Das Buffet im Anschluss an den Gottesdienst bot Gelegenheit, Taiwan nicht nur über die vorgestellten Lebensgeschichten von Frauen und Musik kennenzulernen, sondern auch kulinarisch.

Der nächste Weltgebetstag am 1. März 2024 widmet sich übrigens Palästina. Bereits am 9. September 2023 wird zuvor Gelegenheit sein, sich in gleicher oder noch größerer Runde wiederzusehen, denn an dem Sonnabend lädt Frau Heinecke erneut ein, dann zum Frauenfrühstück.

Information am Rande: 1977 war sogar die DDR einmal als Land zum Weltgebetstag vorgestellt worden, das Thema damals lautete „Liebe wird zur Tat“.

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